Sitzungen des Gestaltungsbeirats

TOP 1: Errichtung von sechs Mehrfamilienhäusern mit Kindertagesstätte (ECA Siedlung)

Müllheimer Straße | Haslach

Bauherr: Freiburger Stadtbau GmbH

Planverfasser: ASTOC Architects and Planners, Köln

Protokoll

Die ECA Siedlung ist dem Gestaltungsbeirat bekannt. Das Gebäude des ersten Bauabschnittes wurde bereits beraten und konnte bei der erneuten Ortsbesichtigung im Rohbau angesehen werden.

Die ECA Siedlung befindet sich gegenüber der Gartenstadt Haslach. Wie in der Gartenstadt gibt es einen grossen Anteil an qualitativ hochwertigen Aussenflächen. Die geplanten Aussenflächen zeigen mit Hecken eingegrenzte Privatgärten sowie daneben öffentlich genutzte Freiflächen. In der weiteren Bearbeitung sollte es auch Zwischenräume geben, die so gestaltet sind, dass sie flexible Nutzungsformen ermöglichen. Der zentrale von Nord nach Süd gehende Freiraum wird im Süden zwischen dem Bestandsgebäude und der Kita zu stark eingeengt. Im Vergleich zum Rahmenkonzept Schildacker ist der Durchgang schmaler geworden. Dies sollte unbedingt durch einen kürzeren Baukörper der Kita wieder korrigiert werden.

Die Ausformulierung der Gebäude des 3. Bauabschnitts prägt einerseits den Strassenraum, andererseits die kleinen Höfe und den gesamten inneren Freiraum. Einschnitte und Auskragungen sollten einer Typologie entsprechend eingesetzt werden. In den der Gebäudevorsprüngen zur Hofseite hin erkennt der Beirat keinen städtebaulichen oder architektonischen Mehrwert. Auf diese sollte verzichtet werden zugunsten einer klaren und einfachen Volumetrie. In der Weiterentwicklung des Projekts ist es äusserst wichtig, für die Ost-West und die Nord-Süd ausgerichteten Baukörper eine jeweils auf die Ausrichtung abgestimmte Grundrisstypologie zu entwickeln. Nach Norden hin ausgerichtete Zimmer sollten dabei vermieden werden. Eine optimierte Grundrisstypologie würde zu einer besser strukturierten Fassade führen. Der Beirat begrüsst die vorgeschlagene Massivbauweise sowie das Farbkonzept mit Orientierung an den bestehenden Farben des Quartiers. Vorstellbar wäre eine einheitliche Farbgebung der Rücksprünge und Balkone z.B. in Weiß. Eine differenzierte Gestaltung der Erdgeschosse in einer hochwertigen Materialisierung wäre äusserst wünschenswert.

Im Planbereich D ist aus dem 2-geschossigen Kitagebäude des Rahmenplanes ein eingeschossiger Kitasockel mit drei Wohngeschossen darüber entwickelt worden. Der Beirat empfiehlt im Sinne einer gemeinsamen Gebäudekubatur einen kompakteren zweigeschossigen Kitabau mit zwei Wohngeschossen darüber zu entwickeln und auf die Auskragung zu verzichten. Dies würde auch die bereits erwähnte und gewünschte grössere Öffnung des zentralen Grünraums nach Süden ermöglichen.

Der Beirat bemängelt, dass die Freiflächenplanung nicht vorgestellt wurde, da sich diese Siedlung im Wesentlichen über den Freiraum definiert. Auch die bereits fortgeschrittene Planung des 2. Bauabschnitts liegt nicht vor. Bei einer Bebauung dieser Grösse ist es üblich und notwendig alle Projekte und die gesamte Freiraumplanung vorzulegen. Nur so ist eine umfassende Beratung möglich. Der GBR wünscht sich, dieses Projekt weiter zu begleiten und bittet um eine Wiedervorlage einschließlich eines qualifizierten Freiflächengestaltungsplans und Plänen des 2. Bauabschnitts in einer der nächsten Sitzungen.