Sitzungen des Gestaltungsbeirats

TOP 3: Neubau eines Bürogebäudes mit Kindertageseinrichtung

Heinrich-von-Stephan-Straße 11 | Unterwiehre

Bauherr:               STRABAG Real Estate GmbH

Planverfasser:      Harter + Kanzler & Partner, Freiburg

Protokoll

Der Beirat bedankt sich für die ausführliche Präsentation und das konstruktive Gespräch.

Die architektonische Anlage des Projektes wird im Beirat positiv bewertet. Der Grundriss mit zwei Treppenhäusern und der linearen Anordnung der Büroflächen erscheint logisch und richtig positioniert. Die generelle Ausbildung der Fassaden wird begrüßt, insbesondere die Feinheit und die gleichwertige Ausbildung zu allen Seiten hin. Hierdurch werden alle angrenzenden Stadträume, auch das Gleisfeld der Bahn aufgewertet.
Die beiden Eingänge sind durch den Einzug und die doppelgeschossige Ausbildung klar erkennbar. Hinterfragt werden hier die im 1.Obergeschoss durchlaufenden Balkonplatten, die die Betonung ebendessen durch den Einzug schwächt.
Im Bereich des zurückgesetzten Dachgeschosses regt der Beirat die Prüfung einer seitlichen Verlängerung bis zum Rand des Hauptbaukörpers an. Hierdurch würde der Baukörper klarer ausgebildet und noch mehr als ein Bauwerk wahrnehmbar. Zugunsten einer Vorplatz sollte auf die Aufenthaltsqualität am eingeschossigen Nebengebäude
Im Bereich der Kindertagesstätte werden die Lage des Eingangs sowie die innere funktionale Aufteilung kritisch bewertet. Die Erschließung über die seitliche Fassade zerschneidet die bereits sehr kleine Außenraumfläche in zwei Restflächen. Zudem kommt es zu einer Funktionsüberschneidung in der Zuwegung zur Kita und der Tiefgarageneinfahrt. Zu prüfen ist, ob der Eingang in die Kita ebenfalls von der Platzseite aus erfolgen kann. Hierdurch könnten sich im Innenbereich der Kita Veränderungen im Grundriss ergeben, die eine klarere Ausrichtung der Haupträume zum Garten hin ermöglichen.
Es wird darüber hinaus angeregt, die an der Lärmschutzwand zur Bahn hin liegende Außenterrasse großzügiger und mit einer alternativen Treppenposition zu bearbeiten. Auch wird sowohl aus räumlichen als auch aus Lärmschutzgründen angeregt, das gläserne Prinzip der Bürofassade auch im 1.Obergeschoss entlang der Außenterrasse auszubilden. Hierdurch wird die Aufenthaltsqualität insbesondere durch die Reduktion des Bahnlärmeintrags deutlich gehoben. Zudem soll geprüft werden ob die Hauptfassade im Bereich der Kindertagesstätte durch eine leichte Variation im Fassadenaufbau die innere Funktionalität nach Außen zeigt.
Ein qualifizierter Freiflächengestaltungsplan kann den Außenbereich der Kindertagesstätte stärken und sollte die o.g. genannten Kriterien, wie Lage der Treppe und Verbesserung des Schallschutzes unterstützen.
Im Gesamten begrüßt der Beirat dieses Projekt als positiven Beitrag zur Neugestaltung des ehemaligen Postareals und bittet um eine erneute Vorlage nach der weiteren Konkretisierung der Planung.