Sitzungen des Gestaltungsbeirats

Der Gestaltungsbeirat begrüßt die Weiterentwicklung des Bauvorhabens. Die Anregungen von der Sitzung im Mai und die Empfehlung, die vorgeschlagenen Varianten zu prüfen, wurde aufgenommen.

Die Entscheidung für einen Neubau, der sich an die historischen Vorlagen des Breisacher Hofs mit turmartigen Sonderbau anlehnt und den Eingang in das Kasernenareal von der Elsässer Straße markiert, ist nachvollziehbar. Vorgeschlagen wird ein Baukörper, der durch seine Gebäudegliederung in einen höheren 8-geschossigen und einen niedrigeren 5-geschossigen Baukörper differenziert ist. Der nordwestliche Gebäudeteil versetzt sich zum Straßenraum, um die Sonderstellung im historischen Gefüge zu betonen und auf die Kreuzung Elsässerstraße und Heidenhofstraße zu reagieren. Geplant sind insgesamt 37 Wohnungen mit einer Gesamtwohnfläche von rund 2.700 m². Im südlichen Teil der Erdgeschosszone entlang des aufgewerteten Zugangs zum Quartier soll eine Gewerbeeinheit entstehen.

Der Gestaltungsbeirat würdigt ausdrücklich das Engagement der Bauherrin und des Architekturbüros, durch die Neuinterpretation der historischen Vorlage einen passgenauen Akzent setzen zu wollen und über diesen Weg auch mehr Wohnungen bauen zu wollen. Weil dieses Vorhaben anspruchsvoll und das Umfeld sensibel ist, bittet der Gestaltungsbeirat darum, dass ihm nicht nur jeweils eine Lösung, sondern Varianten vorgelegt werden. Darauf zielen im Kern die folgenden Empfehlungen für die weitere Bearbeitung ab:

• Die vorgelegte Planung ist noch nicht in Gänze hinsichtlich der Orientierung an dem historischen Sonderbau gelungen. Die vorgeschlagene neue Kubatur schafft es noch nicht, eine gute Gebäudeproportionierung mit schlankem Hochpunkt zu entwickeln. Auch die Positionierung des Hochpunktes an der nordöstlichen Ecke und Rücksprung im Südwesten sind noch nicht schlüssig.
• Der Gestaltungsbeirat empfiehlt deshalb, Kubaturstudien in Form von Varianten zu entwickeln. Dabei sollte auch die städtebauliche Positionierung variiert werden.
• Die Ausbildung der gewerblichen Einheit entlang der südlichen Eingangssituation ist nachvollziehbar. Der Gestaltungsbeirat rät bei der Gestaltung der Grundrisse darauf zu achten, dass diese eine anpassungsfähige Struktur erhalten, um auf sich ändernde Nutzungsanforderungen flexibel reagieren zu können.
• Das neue Erscheinungsbild mit horizontaler Gliederung und grünem Fassadenbild wirft Fragen auf und die gestalterische Einfügung in das historisch geprägte Umfeld ist noch nicht überzeugend. Der Gestaltungsbeirat wünscht sich hier den zeichnerischen Nachweis der Einfügung durch Darstellung des Neubaus im historisch geprägten Kontext.

Die vorliegende Bauaufgabe am Breisacher Hof ist anspruchsvoll und komplex. Der Gestaltungsbeirat schlägt aus diesem Grund und aus Gründen der Verfahrens-beschleunigung vor, die finale städtebauliche und bauliche Konstellation gemeinsam in Form eines kleinen Workshops zu erarbeiten. Hierfür erbittet er, dass von Seiten der Planer Kubaturstudien, städtebauliche und gestalterische Varianten als Arbeits-grundlage erstellt werden.