Sitzungen des Gestaltungsbeirats

TOP 3: Sanierung und Erweiterung des Sozial- und Jugendzentrums

1. Weiterentwicklung aus Sitzung vom 20.10.2022)

Breisacher Straße 76 | Mooswald

Art der Beratung: 1. Weiterentwicklung, Beratung in öffentlicher Sitzung in Präsenz, Erstvorlage am 20.10.2022

Protokoll

Nach erfolgter Ausschreibung der Planungsleistungen wird dem Gestaltungsbeirat die konzeptionelle Weiterentwicklung der Sanierung und Erweiterung des Sozial- und Jugendzentrums an der Breisacher Straße vorgestellt.

Der Gestaltungsbeirat würdigt die Weiterentwicklung und sieht, dass die Empfehlungen der Erstberatung aufgenommen und umgesetzt wurden. Die ruhige Weiterführung des bestehenden Bestandsbaukörper ist angesichts der historisch bedeutsamen Anlage des Breisacher Hofs angemessen und findet positiven Anklang. Das gilt gleichermaßen für den rückwärtig angefügten Baukörper, der in seiner Ausrichtung und in seinem Erscheinungsbild als Remise mit Holzverschalung überzeugend ist.

Überarbeitungsbedarf sieht der Gestaltungsbeirat in dem durchgehenden Gauben-band, das den historischen Charakter irritiert und die Dachfläche zerschneidet. Empfohlen wird daher die Unterteilung in Gaubenpakete im gleichmäßigen Rhythmus oder eine deutliche Gliederung. Überprüft werden sollte dazu eine mögliche Integration der zurzeit aufgesetzten Photovoltaikelement in die Dachfläche.

Das neue Eingangselement erscheint aus Sicht des Gremiums zudem zu wuchtig und zu fremd für das weitergebaute, historische Gebäude. Noch wirkt der Eingangsbereich aufgesetzt und fügt sich nicht in die ruhige Fortführung des Hauptbaukörpers ein. Gewünscht ist deshalb eine deutliche Verkleinerung mit einer ggf. anderen Materialwahl.

Ferner wirken die Treppen am Erweiterungsbaukörper in Position und derzeitiger Ausformulierung noch nicht überzeugend und etwas überdimensioniert. Der Beirat empfiehlt daher, die Überprüfung einer möglichen Drehung und Zusammenfassung der beiden Treppen.

Für den sehr nah an die benachbarte Wohnbebauung heranreichenden Tiefhof, der als Freibereich für die Jugendräume dienen soll, sind Lösungen zu suchen, die den vorprogrammierten Lärmkonflikt in einem zumutbaren Rahmen halten. Abschließend weist der Gestaltungsbeirat darauf hin, dass bei der Farbgebung des Gebäudes der historische Kontext der Gesamtanlage maßgeblich sein muss.

Der Gestaltungsbeirat dankt der Bauherrin und dem Architektenkollegen für die sehr gute Projektvorstellung und das entgegengebrachte Vertrauen. Das Gremium sieht das Projekt auf einem erfolgversprechenden Weg. Eine erneute Beratung im Gestaltungsbeirat ist nicht erforderlich. Der Beirat wünscht sich eine gelegentliche Information über den Entwurfsfortschritt.