Sitzungen des Gestaltungsbeirats

Das Grundstück ist zwischen Habsburgerstrasse und Albertstrasse gelegen und grenzt direkt an das Kulturdenkmal der Mutterhauskirche an. In den 50er Jahren vom Freiburger Architekten und Stuttgarter Prof. Linde geplant, ist die Kirche von hoher architektonischer Qualität mit filigran gestalteter Kuppel. Die Farbigkeit der Kirchenfenster bildet sich je nach Lichteinfall im Innenraum ab und erzeugt eine besondere, feierliche Stimmung. Die Projektverfasser möchten Lebensräume für jung und alt, Begegnungsräume, barrierefreie Räume auch zur Sicherung von Wohnraum für ältere Ordensmitglieder schaffen. Der Gestaltungsbeirat betont die Besonderheit der Kirche als Solitär und schätzt die vorgeschlagene zentrale Erschließung und Fassung des Platzes. Die einladende Geste der Verbindungsgänge trägt zum Erscheinungsbild bei und sollte nach Möglichkeit wieder hergestellt werden. Besonders wichtig ist dem Gestaltungsbeirat die vorgeschlagene Fassung des Platzes durch einen zweiten Riegel. Dieser sollte allerdings bezüglich die Höhe der Traufe, Länge und Dachform mit dem gegenüberliegenden Gebäude übereinstimmen. Dem Bau von weiteren Solitären mit tiefem Grundriss steht der Gestaltungsbeirat kritisch gegenüber. Vielmehr rät der Gestaltungsbeirat dazu, in einer ähnlichen Gebäudetiefe wie die Baukörper-Zeile neben der Mutterhauskirche zu planen. Der Gestaltungsbeirat empfiehlt den Projektverfassern, U-förmig an das Eckgebäude anzuschließen (wie der frühere Baukörper). In diesem Fall könnte entlang der Albertstrasse auf den Abstand von 6 m verzichtet werden und direkt die Straßenflucht des Eckgebäudes aufgenommen werden. Die Aufnahme der Zeilentypologie passt sich in die Umgebung entlang der Habsburgerstrasse ein, ermöglicht die Ausformung von attraktiven Freiräumen und hat viel Potenzial, in einer schlichten architektonischen Ausformulierung zur Begleitmusik der Mutterhauskirche als Hauptdarstellerin zu werden.