Drei Fragen an...

Laurenz Miehe, Koordinator für Elektromobilität

Parkplatz mit E-Ladestationslogo
Badenova Schnellladepark an der B31/ Schreiberstraße. (Foto: Badenova)
Laurenz Miehe, Koordinator für Elektromobilität
Laurenz Miehe, Koordinator für Elektromobilität (Foto: Seeger/Stadt Freiburg)

Für die E-Mobilität ist die Verfügbarkeit von Ladesäulen eine entscheidende Voraussetzung. Damit das klappt, hat die Stadt Anfang des Jahres die Stabstelle Mobilität verstärkt. Seither kümmert sich Laurenz Miehe dort um die Strategie zum Ausbau der Ladeinfrastruktur.

1. Bislang betreiben private Anbieter rund 350 öffentliche Ladesäulen in der Stadt. Reicht das aus?

Im Verhältnis zu den aktuell rund 3.200 zugelassenen Elektroautos liegt Freiburg im nationalen Vergleich im oberen Mittelfeld. Die Verfügbarkeit von öffentlich zugänglichen Ladesäulen ist wichtig für alle, die keinen eigenen Stellplatz haben oder von außerhalb zu Besuch kommen.

2. Was kann die Stadt tun, um das Angebot zu erweitern?

Wir können die richtigen Rahmenbedingungen schaffen. So weisen wir seit vielen Jahren Parkplätze für Carsharing-Fahrzeuge aus. Ähnliches gilt für Parkplätze mit Ladestationen. In einigen deutschen Städten haben sich Monopole von Ladesäulenanbietern gebildet, die zu höheren Strompreisen führen können. Das schadet der Akzeptanz von Elektroautos. Diese Situation haben wir in Freiburg nicht, und wir schaffen weiterhin Rahmenbedingungen, die einen fairen und transparenten Markt ermöglichen.

3. Warum engagiert sich die Stadt in dieser Frage? Könnte man das nicht dem freien Markt überlassen?

Tatsächlich werden die meisten Ladesäulen oder Wallboxen derzeit von privaten Betreibern auf privatem Grund errichtet. Das macht auch Sinn, denn rund 80 Prozent der Ladevorgänge finden am Arbeitsplatz oder zu Hause statt. Hier wird die Stadt nur unterstützend tätig und vernetzt die Akteure. Auch auf den Parkplätzen von Lebensmittelmärkten, Baumärkten und Möbelhäusern entstehen derzeit viele neue Lademöglichkeiten. Im öffentlichen Raum achten wir darauf, den Ausbau mit anderen Planungen in Einklang zu bringen. Denn es macht wenig Sinn, eine Ladesäule dort zu bauen, wo später eine Fahrradstraße entsteht.

Weiteres zum Thema Elektromobilität gibt es hier.

Mehr aus der aktuellen Amtsblatt Ausgabe Nr. 859 gibt es hier.

Veröffentlicht am 20. März 2024