Sitzungen des Gestaltungsbeirats

TOP 2: Sanierung und Erweiterung des Sozial- und Jugendzentrums, Machbarkeitsstudie

Breisacher Straße 76 | Mooswald

Planverfasser: bhk architekten, Freiburg

Protokoll

Zur Beratung liegt eine Machbarkeitsstudie vor, die sich abweichend von früheren Planungsüberlegungen der Unterbringung einer 7-gruppigen Kita jetzt auf eine 4-gruppige beschränkt. Diese beansprucht weniger Freiraum des prägenden Binnenraums des Breisacher Hofs und lässt sich zudem ausschließlich auf dem städtischen Grundstück realisieren.

In der Machbarkeitsstudie ist für die Umsetzung des Raumprogramms eine Verlängerung des bestehenden Baukörpers entlang der Breisacher Straße mit Fortführung des Walmdaches vorgesehen, im nordwestlichen Grundstücksbereich soll zusätzlich ein 2-geschossiger Flügel mit Flachdach angebaut werden. Der südöstliche Grundstücksbereich wird mit einzelnen Nebengebäuden besetzt.

Der Gestaltungsbeirat begrüßt ausdrücklich, frühzeitig in die Qualifizierung des Bauvorhabens einbezogen zu werden.

Es ist vorgesehen, die Architekturleistungen auf der Basis einiger Eckpunkte der Machbarkeitsstudie auszuschreiben. Auf der Grundlage aller Informationen kommt der Gestaltungsbeirat zu folgendem Beratungsergebnis:

Die maßvolle Reduzierung des Raumprogramms findet im Gestaltungsbeirat eine uneingeschränkte Unterstützung. So können die prägenden Freiflächen des Binnenraumes des Breisacher Hofs erhalten bleiben. Und auch die Belastung des Binnenraums durch den Bring- und Holverkehr wird durch die Reduzierung von einer 7- auf eine 4-gruppiege Kita eingeschränkt.

Nicht nur das ehemalige Offiziershaus besitzt einen hohen Identifikationswert im Stadtteil, insbesondere im Ensemble der anderen Kasernengebäude, sondern auch der große innen liegende Freiraum hat prägenden Charakter. Die Gebäudesanierung und Intensivierung der Nutzung als Familienzentrum zieht die Neuordnung der Freiräume im Kontext des großen anschließenden Binnenraums nach sich. Für die zukünftige Erdgeschoss-Nutzung mit Kita sowohl im Altbau wie im Neubau werden größere Außenspielbereiche benötigt, die durch die Aufgabe heutiger befestigter Flächen im nordöstlichen Grundstücksbereich realisiert werden können. Allerdings wird in der Planung das Potenzial für eine Aufwertung der Freiflächen nicht ausreichend ausgeschöpft. Die angedachten Nebengebäude stören den Charakter des Gesamtensembles. Eine gebäudeintegrierte Unterbringung der dargestellten Nebengebäude würde einen Gewinn für die Außenanlagen im Kontinuum der dann folgenden Freiraumnutzung mit Bolzplatz und Spielwiesen bedeuten.

Das Vorfeld des historischen Gebäudes an der Breisacher Straße und der östliche Zugangsbereich sollten aufgewertet und z.B. durch Oberflächenbearbeitung der vorhandenen Beläge barrierefrei gestaltet werden. In diesem Zusammenhang ist auch das Geländer zu erneuern.


Folgende weitere Empfehlungen werden ausgesprochen:

  • Die auszuschreibenden Leistungen sollen auch ein Freiflächenkonzept umfassen. Dabei sollten die Anregungen des Beirats Berücksichtigung finden.
  • Im Rahmen des Vergabeverfahrens für die Leistungen sollten die Bewerber*innen auch eine erste Skizze einreichen, aus der hervorgeht wie die Erweiterung in Ihrer architektonischen Ausformung (Dach, Fassade, Material) den Bestand ergänzt.

Der Gestaltungsbeirat dankt der Bauherrin und den Architektenkollegen für die sehr gute Projektvorstellung und die offene Diskussion. Das Gremium erbittet, dass die Ergebnisse des Vergabeverfahrens der Geschäftsstelle des Gestaltungsbeirats mitgeteilt werden und über diesen Weg der Gestaltungsbeirat über die Weiterentwicklung des Projekts informiert wird. Gern unterstützen auch einzelne Mitglieder des Beirats bei der Auswertung des Vergabeverfahrens.