Gedenken an Opfer

Erzdiözese fördert NS-Dokuzentrum

Scheckübergabe durch Erzbischof Burger an Bürgermeister von Kirchbach
Von links nach rechts: Erzbischof Stephan Burger, Jutta Götzmann, Leitende Direktorin der Städtischen Museen, Erster Bürgermeister Ulrich von Kirchbach und Andrea Katzer, Leiterin des Gebäudemanagements (Foto: Michael Spiegelhalter).

Die Stadt Freiburg freut sich über eine Förderung durch den Erzbischöflichen Stuhl Freiburg, einer Stiftung der Erzdiözese Freiburg, in Höhe von 25.000 Euro für den Gedenkraum im künftigen Dokumentationszentrum Nationalsozialismus.

Erzbischof Stephan Burger hat dem Ersten Bürgermeister Ulrich von Kirchbach den Zuwendungsbescheid auf der Baustelle des Dokumentationszentrums im ehemaligen städtischen Verkehrsamt am Freiburger Rotteckring übergeben. Im Zentrum des geplanten Gedenkraums im Innenhof des Gebäudes werden künftig die Namen aller bekannten Freiburger*innen angebracht, die im Nationalsozialismus ermordet wurden oder im Kontext ihrer Verfolgung starben.

Die Förderung des Gedenkraums sei ein großes Anliegen, um das Andenken der Verfolgten zu wahren und zu ehren, sagte Erzbischof Stephan Burger bei der Übergabe. Dabei verwies er auf die religiöse Bedeutung des Gedenkens und auf das Versagen der Kirchen, die vor 1933 und in der NS-Diktatur nicht deutlich genug auf die menschenverachtende Ideologie des Nationalsozialismus hingewiesen hätte.

„Das Gedenken an die Opfer der NS-Zeit ist aus christlicher Sicht mit dem Wunsch nach Anerkennung dieser Opfer und ihrer Angehörigen verbunden. Zugleich möchte die Erzdiözese Freiburg angesichts steigender antisemitischer, antimuslimischer, antiziganistischer und antidemokratischer Einstellungen in der Bevölkerung nicht schweigend zusehen. Wir möchten klar zum Ausdruck bringen, dass die Diskriminierung von Personen aufgrund ihrer Religion, Herkunft oder ihres politischen Engagements mit dem christlichen Glauben unvereinbar ist“, betonte Burger.

Erster Bürgermeister Ulrich von Kirchbach fügte hinzu: „Wir sind dankbar, dass die Erzdiözese Freiburg mit der Förderung aus der Stiftung Erzbischöflicher Stuhl den künftigen Gedenkraum unterstützt und damit einen wichtigen Beitrag gegen das Vergessen leistet. Die Aufarbeitung der einzelnen Schicksale von Menschen, die im Nationalsozialismus verfolgt oder ermordet wurden, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Wir freuen uns, dass sich die Erzdiözese an der Realisierung dieses wichtigen und langfristigen Projekts beteiligt und Verantwortung übernimmt für eine in die Zukunft gerichtete Erinnerungskultur.“

Veröffentlicht am 31. Mai 2024