Pressemitteilung vom 29. Mai 2024

Erzdiözese Freiburg fördert Gedenkraum im Dokumentationszentrum Nationalsozialismus mit 25.000 Euro

Die Stadt Freiburg freut sich über eine Förderung durch den Erzbischöflichen Stuhl Freiburg, einer Stiftung der Erzdiözese Freiburg, in Höhe von 25.000 Euro für den Gedenkraum im künftigen Dokumentationszentrum Nationalsozialismus.

Erzbischof Stephan Burger hat dem Ersten Bürgermeister Ulrich von Kirchbach den Zuwendungsbescheid auf der Baustelle des Dokumentationszentrums im ehemaligen städtischen Verkehrsamt am Freiburger Rotteckring heute übergeben. Im Zentrum des geplanten Gedenkraums im Innenhof des Gebäudes werden künftig die Namen aller bekannten Freiburgerinnen und Freiburger angebracht, die im Nationalsozialismus ermordet wurden oder im Kontext ihrer Verfolgung starben.

Die Förderung des Gedenkraums sei ein großes Anliegen, um das Andenken der Verfolgten zu wahren und zu ehren, sagte Erzbischof Stephan Burger bei der Übergabe. Dabei verwies er auf die religiöse Bedeutung des Gedenkens und auf das Versagen der Kirchen, die vor 1933 und in der NS-Diktatur nicht deutlich genug auf die menschenverachtende Ideologie des Nationalsozialismus hingewiesen hätten.

Das Gedenken an die Opfer der NS-Zeit ist aus christlicher Sicht mit dem Wunsch nach Anerkennung dieser Opfer und ihrer Angehörigen verbunden. Zugleich möchte die Erzdiözese Freiburg angesichts steigender antisemitischer, antimuslimischer, antiziganistischer und antidemokratischer Einstellungen in der Bevölkerung nicht schweigend zusehen. Wir möchten klar zum Ausdruck bringen, dass die Diskriminierung von Personen aufgrund ihrer Religion, Herkunft oder ihres politischen Engagements mit dem christlichen Glauben unvereinbar ist“, betonte Burger.

Erster Bürgermeister Ulrich von Kirchbach fügte hinzu: „Wir sind dankbar, dass die Erzdiözese Freiburg mit der Förderung aus der Stiftung Erzbischöflicher Stuhl den künftigen Gedenkraum unterstützt und damit einen wichtigen Beitrag gegen das Vergessen leistet. Die Aufarbeitung der einzelnen Schicksale von Menschen, die im Nationalsozialismus verfolgt oder ermordet wurden, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Wir freuen uns, dass sich die Erzdiözese an der Realisierung dieses wichtigen und langfristigen Projekts beteiligt und Verantwortung übernimmt für eine in die Zukunft gerichtete Erinnerungskultur.“

Dokumentationszentrum Nationalsozialismus Freiburg

Die Stadt Freiburg richtet im ehemaligen städtischen Verkehrsamt am Rotteckring auf circa 800 Quadratmetern das Dokumentationszentrum Nationalsozialismus ein, das dem Verbund der Städtischen Museen Freiburg angegliedert ist. Neben einer Dauerausstellung auf drei Etagen und einem Gedenkraum für die Freiburger NS-Verfolgten im Innenhof entstehen derzeit Räume, die ab Frühjahr 2025 unter anderem für Seminare, Sonderausstellungen und Büros genutzt werden. In das angrenzende Rotteckhaus zieht zeitgleich die Außenstelle Freiburg der Landeszentrale für politische Bildung ein.

Stiftung Erzbischöflicher Stuhl

Die Stiftung Erzbischöflicher Stuhl unterstützt pastorale und karitative Projekte in der kirchlichen Aus- und Fortbildung, ebenso in der Jugend- und Familienpastoral- sowie in der Altenhilfe. Außerdem fördert sie weltkirchliches Engagement sowie bedürftige Menschen in Not. Auch gemeinnützige Initiativen, die mit ihrem Engagement hilfreich in die Gesellschaft wirken, können eine Unterstützung bekommen. Zudem können auch der Bau und Unterhalt kirchlicher Gebäude sowie Projekte aus Kunst und Kultur eine Förderung erhalten.

Veröffentlicht am 29. Mai 2024