Pressemitteilung vom 13. Dezember 2023

Stadt unterzeichnet Vereinbarung mit IHK und HWK zur Fachkräfteeinwanderung

  • Umfassende Beratung von Unternehmen ermöglicht beschleunigte Verfahren

Für Freiburger Betriebe soll es leichter werden, Fachkräfte aus dem Ausland zu holen. Ausländerbehörde, Handwerkskammer Freiburg (HWK) und Industrie- und Handelskammer Südlicher Oberrhein (IHK) wollen dafür in Zukunft enger zusammenarbeiten.

Erster Bürgermeister Ulrich von Kirchbach sowie die Präsidenten der IHK, Eberhard Liebherr, und der HWK, Johannes Ullrich, haben den Kooperationsvertrag heute unterzeichnet. Ziel der Vereinbarung ist es, Verfahren zu beschleunigen und damit sowohl für die Betriebe, als auch für die Fachkräfte selbst mehr Planbarkeit zu schaffen.

Kern der Vereinbarung ist die Beratung der Unternehmen durch IHK und HWK zum Thema Fachkräfteeinwanderung. Die Kammern klären ihre Mitglieder im Vorfeld über alle notwendigen Schritte auf, unterstützen beim Zusammenstellen der Unterlagen und leiten vollständige Anträge direkt an die Ausländerbehörde weiter. Dadurch wird die Behörde deutlich entlastet und kann effizienter arbeiten. Der Zeitverlust wegen unvollständiger Unterlagen wird dadurch minimiert.  

Die Ausländerbehörde informiert die Kammern im Gegenzug umfassend und hält sie auch über mögliche Änderungen bei den Zuwanderungsbestimmungen auf dem Laufenden. Außerdem garantiert sie, vollständige Anträge schnellstmöglich zu bearbeiten.

Die Vereinbarung gilt zunächst für ein Jahr. Gesetzesgrundlage ist das seit 2020 geltende Fachkräfteeinwanderungsgesetz und die Möglichkeit zu beschleunigten Verfahren entsprechend § 81a AufenthG.

Erster Bürgermeister Ulrich von Kirchbach: „Wir brauchen Fachkräfte aus dem Ausland, auch hier in Freiburg. Mit guter Beratung im Vorfeld schaffen wir die Grundlage für schnellere Verfahren. Davon profitieren wir alle, die Ausländerbehörde kann effizienter arbeiten, die Betriebe können besser planen und Freiburg bleibt als Wirtschaftsstandort attraktiv. Ich bin sehr froh, dass wir nach intensiven Gesprächen mit IHK und HWK heute diese Kooperationsvereinbarung unterzeichnen konnten. Nach Stuttgart ist Freiburg die zweite Kommune in Baden-Württemberg, die auf eine solch intensive Zusammenarbeit zwischen Kammern und Ausländerbehörde setzt. Damit sind wir auf einem guten Weg“

HWK-Präsident Johannes Ullrich: „In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Zahl der Beginner ohne deutsche Staatsangehörigkeit im südbadischen Handwerk mehr als verdoppelt. Um dem großen Fachkräftemangel etwas entgegenzusetzen, brauchen wir eine gezielte Zuwanderung. Ohne internationale Arbeitskräfte wird es nicht mehr gehen. Dafür müssen die bürokratischen Hürden dringend abgebaut und die Genehmigungsverfahren beschleunigt werden. Neben vielen Projekten, die das Handwerk bereits aktiv initiiert, um Fachkräfte aus dem Ausland zu gewinnen, wollen wir mit dem Kooperationsangebot gemeinsam mit der IHK einen weiteren Schritt gehen – und die Ausländerbehörde in Freiburg unterstützen.“

IHK-Präsident Eberhard Liebherr: „Angesichts des sich zuspitzenden Fach- und Arbeitskräftemangels wird die Rekrutierung aus dem Ausland für immer mehr unserer Mitgliedsbetriebe zu einer wichtigen Personalressource. Leider sind die damit verbundenen bürokratischen Abläufe komplex und dauern häufig viel zu lange. Das ist für viele Betriebe, gerade für die kleineren, eine Zumutung. Die strukturellen Ursachen dafür sind vielschichtig und werden zu Recht beklagt. Sie werden jedoch nicht von heute auf morgen zu beheben sein. Wir können aber nicht noch jahrelang so weitermachen. Wir müssen jetzt vom Jammern ins Handeln kommen. Mit unserem Kooperationsangebot wollen wir deshalb kurzfristig und unbürokratisch einen Beitrag leisten, die Ausländerbehörde der Stadt Freiburg zu entlasten und damit die Genehmigungsverfahren für unsere Betriebe zu beschleunigen.“

Veröffentlicht am 13. Dezember 2023