Sitzungen des Gestaltungsbeirats

TOP 2: Erweiterung und Neubau des katholischen Studierendenwohnheims "St. Alban"

1. Weiterentwicklung aus Sitzung vom 7.12.2023

Reinhold-Schneider-Straße 37 | Littenweiler

Projektsteuerung:  Klotz und Partner GmbH, Stuttgart

Planverfasser_in:  ABMP Munkel Preßer Architektur und Generalplanung PartG mbB

Art der Beratung: 1. Weiterentwicklung Beratung in öffentlicher Sitzung in Präsenz Erstvorlage am 07.12.2023

Protokoll

Der Gestaltungsbeirat begrüßt die Weiterentwicklung des Bauvorhabens Katholisches Studierendenwohnheim „St. Alban Haus“ in Littenweiler an der Dreisam. Die Anregungen aus der Sitzung im Dezember wurden aufgegriffen und das Projekt hat durch die Überarbeitung an Qualität gewonnen.

Die vorgeschlagene Variante zeigt nun ein überzeugendes Ensemble aus den bestehenden Gebäuden mit Erweiterungen und den drei hinzugefügten pavillonartigen Neubauten. Der Verzicht auf die Aufstockung des bestehenden zentralen Campusgebäudes ist die richtige Entscheidung und wird vom Gestaltungsbeirat sehr begrüßt. Auch die Maßnahme, den Gastronomiepavillon zweigeschossig auszuführen, verbessert die Zugangssituation und Adressbildung, fasst den Auftakt zum Campus und inszeniert den Blick auf die Hügellandschaft im Norden. Die vom Bauherrn alternativ vorgeschlagene Verwaltungsnutzung im Erdgeschoss wird hinsichtlich der wirtschaftlichen und logistischen Vorteile ernsthaft diskutiert. Der Gestaltungsbeirat empfiehlt jedoch dringend, die ursprüngliche gastronomische Nutzung weiter zu verfolgen, um die Eingangssituation als öffentlichkeitswirksame städtebauliche Geste zu erhalten.

Das in der letzten Sitzung kontrovers diskutierte Graduiertenhaus wurde um ein Geschoss reduziert und in der Grundfläche verkleinert. Die kritisierte Lage im großzügigen Freiraum der Aula wurde beibehalten. Der Gestaltungsbeirat sieht in der nun dreigeschossigen und weniger dominanten Ausführung eine deutliche Verbesserung und akzeptiert die Beibehaltung der Position. Die Fassadengestaltung wird jedoch in Frage gestellt. Die beiden anderen Pavillonbauten erhalten eine leichte Fassadengliederung mit umlaufenden Balkonen, die Erweiterungen der Bestands-bauten erhalten ebenfalls eine leichte Balkongliederung. Das Graduiertenhaus fügt sich als einziger Neubau nicht in diese Sprache ein. Es wird empfohlen, auch das Graduiertenhaus mit dieser Sprache zu versehen, um die Ensemblewirkung zu stärken. Wichtig ist hier jedoch die Erhaltung der Volumetrie, die durch eine Verkleinerung des Kernbaukörpers oder eine Verringerung der Tiefe der umlaufenden Balkone aus Sicht des Beirats erreicht werden kann.

Der Gestaltungsbeirat bedankt sich für die qualitätsvolle Darstellung des Projekts und betont die Wichtigkeit, diesen Standard im weiteren Planungsprozess beizubehalten. Änderungen an der Fassade sind in jedem Fall der Stadt und dem Gestaltungsbeirat anzuzeigen.

Der Gestaltungsbeirat wünscht dem weiteren Projektverlauf alles Gute und betont die gute Zusammenarbeit zwischen Bauherrn, Stadt und Beirat. Hinsichtlich der Ausführung und Materialität der Fassade wird vorgeschlagen, im Vorfeld eine Musterfassade anzufertigen und vorzustellen.