bis 25. Oktober 2015
Videokunst im Schau_Raum
Museum für Neue Kunst
Das Museum für Neue Kunst zeigt im Schau_Raum ein wechselndes Programm mit Video- und Filmkunst.
bis 30. August 2015: FRAMES
Die Reihe FRAMES fragt, wie ein Bild zum Bild wird. Wodurch wird das Licht eines Films oder Farbe auf einer Leinwand als Abbildung erkannt? Was lässt uns ein Bild „lesen“? Gibt es ein reines Sehen oder ist unsere Wahrnehmung kulturell bestimmt?
Die gezeigten Videoarbeiten von John Smith, Araya Rasdjarmrearnsook und Mark Wallinger dekonstruieren die Bilder, die sie selbst erzeugen. Fast ohne Schnitte, in je einer einzelnen Einstellung gedreht, stellen sie ihre Produktionsprozesse und ihre (kulturellen) Rahmen dar. Sie spiegeln den Blick des Publikums und machen den Betrachtenden selbst zum Gegenstand ihrer Betrachtung.
1. September bis 25. Oktober 2015: FUTURES
Im Deutschen existiert die Zukunft nur im Singular, als sei Zeit eine klare, vorherbestimmte Linie. Die englische Sprache ist flexibler: „Futures“ erlauben, verschiedene Optionen einer Zukunft. Für „Zukünfte“, die einmal möglich gewesen wären und doch nicht Realität wurden, und solche, die noch geschehen könnten, schuf der Philosoph Jacques Derrida den Begriff der „Hauntologie“. Er beschreibt Vorstellungen, die immer noch kursieren, obwohl sie nie eingetreten sind. Als Ausdruck vergangener Prognosen, Projektionen und Sehnsüchte, spuken sie durch die Gegenwart und hebeln einen linearen Zeitbegriff aus: gestern, heute und morgen finden in einem einzelnen Moment zwischen Realität und der Fiktion statt.
Die Arbeiten von Frances Bodomo, Neïl Beloufa und Bedwyr Williams spielen mit dieser Gleichzeitigkeit. Sie entlarven Brüche in der Logik einer auf Wachstum begründeten Globalisierungspolitik. Sie fragen, wie sich Zukunft an den Orten gestaltet, die weniger von der Technologisierung als von ihren Folgen betroffen sind. Blicken wir in dieselben Sterne? Teilen wir dieselbe Gegenwart? Wer hat Macht darüber zu entscheiden, wessen Zukunft sich wie entwickelt?