Provenienzforschung Kamerun
Vom 26.04.2022 bis 31.12.2022 erlaubten Mittel des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg sowie der Stadt Freiburg i. Br. die weitere Bearbeitung des Konvoluts aus Kamerun, das aus kolonialen Kontexten stammt.
Die Bearbeitung der Bestände aus kolonialen Kontexten hat durch die aktuellen politischen und gesellschaftlichen Diskussionen eine hohe Priorität. Während der Digitalisierung der Afrikasammlung gerieten hier insbesondere die Bestände aus dem heutigen Kamerun, den ehemaligen deutschen Kolonialgebieten Deutsch-Südwestafrika (heute Namibia) und Deutsch-Ostafrika (heutige Länder: Burundi, Ruanda und Tansania (ohne Sansibar)) als besonders dringlich in den Blick. Für vorliegendes Projekt wurde das ehemalige deutsche Kolonialgebiet Kamerun gewählt.
Die wissenschaftliche Bearbeitung des Kamerun Bestandes umfasste die Sichtung der Sammlung, die Lektüre von Fachliteratur, die wissenschaftliche Recherche zu den Sammler_innen und ihren kolonialen Verflechtungen. Des Weiteren wurden die Sammlungsakten, die heute im Stadtarchiv Freiburg verwahrt sind, ausgewertet und Marine-Akten im Bundesarchiv Militärarchiv Freiburg gesichtet. Ein besonderer Fokus lag auf der Vernetzung mit anderen Projekten zu Beständen in deutschen Museen aus Kamerun. Das Erstellen professioneller Fotos von den Objekten und die Aufbereitung der Datensätze zu den Objekten in einer spezifischen Maske im Datenbanksystem imdas pro stellten außerdem weitere relevante Tätigkeiten dar. Die durch die wissenschaftliche Bearbeitung gewonnenen Informationen zu den Objekten und Sammler_innen können künftig in der Onlinesammlung der Städtischen Museen Freiburg eingesehen werden.
