25. März – 9. Oktober 2022
Someone Else. Die Fremdheit der Kinder
Museum für Neue Kunst
Wir alle sind Kinder, jemandes Kind, ein Leben lang. Manche von uns sind selbst Eltern. Wir wachsen in unterschiedlichen familiären Konstellationen, kulturellen und sozialen Kontexten auf, die uns prägen. Wir gehören dazu, ob wir wollen oder nicht. Trotzdem sind wir alle grundsätzlich verschieden, das trennt uns und macht uns fremd – auch Kinder und Eltern, Liebende und Freunde.
Diese grundlegende und dauerhafte Fremdheit, die kein Ergebnis von Entfremdung ist, nimmt Someone Else in den Blick. Was bedeutet sie für das Zusammenleben von Menschen? Und für unsere Auffassungen von vertraut und fremd? Was für unsere Identität und unseren Umgang mit Fremden?
Diesen Fragen gehen die Werke internationaler Künstler_innen nach. Erik Levine entdeckte nach dem Tod seines Vaters in dessen Nachlass Filmaufnahmen. Sie zeigen ihn als einen Unbekannten, der einen Großteil seines Lebens vor dem Sohn geheim gehalten hat. Jamie Diamond stellt für ihre vermeintlichen Familienporträts Gruppen fremder Menschen zusammen und spielt so mit der Erwartungshaltung der Betrachtenden. Was geschieht, wenn Eltern den Verlust ihres Kindes nicht annehmen können, behandelt Omer Fasts Film Continuity. Ein Paar inszeniert nach dem Tod ihres Sohns seine Wiederkehr mit wechselnden Akteuren.
Mit: Steve Carr | Larry Clark | Jamie Diamond | Jimmie Durham | Omer Fast | Ronnie van Hout | Ragnar Kjartansson | Erik Levine | Alex McQuilkin | Karam Natour | Véréna Paravel | Lucien Castaing-Taylor | Chloe Piene | Ben Rivers | Anri Sala | Liina Siib | Dominik Sittig | SNFU | Louk Vreeswijk | Wladimir Zabotin
Das Kurator_innenteam beantwortet Fragen aus dem Fragenglas