Deutsch-Südwestafrika

Angetrieben vom kolonialen Expansionsgedanken erklärte 1884 das Deutsche Kaiserreich Deutsch-Südwestafrika zu seinem ersten Schutzgebiet. Das Gebiet umfasste das heutige Namibia im südwestlichen Afrika. Die Armut und interethnischen Konflikte der lokalen Bevölkerung, besonders zwischen den Nama und den Herero, wurden von der Kolonialregierung strategisch zu deren Unterwerfung genutzt. Jeder Widerstand gegen die Fremdherrschaft wurde durch die militärische Überlegenheit der deutschen Besatzer erstickt. Die Situation eskalierte zwischen den Jahren 1904 und 1908, als das Deutsche Reich einen unerbittlichen Krieg gegen die lokale Bevölkerung führte. Bis zu 80% der ursprünglichen Bevölkerung Namibias fiel diesem Vernichtungskrieg, der heute als der erste Völkermord des 20. Jahrhunderts gilt, zum Opfer.

Deutsch-Samoa
Karte Deutsch-Südwestafrika, o. J., Koloniales Bildarchiv, Universitätsbibliothek Frankfurt/Main

Mit dem Ende des Ersten Weltkriegs verlor Deutschland seine Kolonien, womit die Herrschaft der Deutschen über das heutige Namibia endete. In Folge des Versailler Vertrags von 1919 übertrug der Völkerbund 1921 das Mandat über Namibia an Südafrika. Erst am 21. März 1990 erlangte Namibia seine endgültige Unabhängigkeit.

»Kamelreiterzug«, Deutsch-Südwestafrika, o. J., Slg. Kurt Schwabe MNM
»Kamelreiterzug«, Deutsch-Südwestafrika, o. J., Slg. Kurt Schwabe MNM
Farm, Deutsch-Südwestafrika, o. J., Slg. Kurt Schwabe MNM
Farm, Deutsch-Südwestafrika, o. J., Slg. Kurt Schwabe MNM
Herero Farmarbeiter, Deutsch-Südwestafrika, o. J., Slg. Kurt Schwabe MNM
Herero Farmarbeiter, Deutsch-Südwestafrika, o. J., Slg. Kurt Schwabe MNM