Museum für Stadtgeschichte

20. April bis 2. Juni 2013

Oberrheinischer Humanismus und Geographie. Martin Waldseemüller und die Entdeckung der Neuen Welt

Dass Amerika und den Oberrhein mehr verbindet, als man auf den ersten Blick vermuten könnte, zeigt die neue Ausstellung.

Das 15. und 16. Jahrhundert war eine Epoche des Aufbruchs. Die Rückbesinnung auf die Antike führte zu einer kulturellen Blüte, die sich nicht nur in den Geisteswissenschaften spiegelte: Die transatlantischen Entdeckungen brachten auch spannende Entwicklungen in Geographie und Kartographie mit sich.
 
Die Präsentation zeigt zahlreiche Original-Dokumente aus der Zeit dieser bahnbrechenden Aufbrüche. Zu sehen ist unter anderem Martin Waldseemüllers berühmter Faltglobus (1507) aus der Historischen Bibliothek Offenburg, auf dem die „Neue Welt“ erstmals als „America“ bezeichnet wird. Weltweit sind nur fünf Exemplare bekannt. Ausgestellt ist auch eine originalgetreue Nachbildung der Weltkarte des wohl aus Wolfenweiler stammenden Kartografen, die als „Taufschein Amerikas“ gilt. Zusammen mit dem ergänzenden Begleitband „Cosmographiae introductio“ von Matthias Ringmann bilden diese Exponate den Kern der Ausstellung.
 
Das spektakuläre Kartenwerk wird durch weitere Objekte mit internationaler aber auch regionaler Bedeutung ergänzt. Die Reaktionen, die die transatlantischen Entdeckungen in der Gelehrtenwelt Europas hervorriefen, werden ebenfalls thematisiert.
 
Die Ausstellung findet im Rahmen des Projekts „Humanismus am Oberrhein“ statt, bei dem Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universitäten Basel, Freiburg, Mulhouse und Straßburg zusammenarbeiten. Das Projekt wird durch Interreg IV finanziert, ein EU-Förderprogramm zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. 

Die Sonderausstellung ist zweisprachig (deutsch/französisch) aufgebaut. Weitere Informationen zum Projekt gibt es auf der Internetseite www.humanismus-am-oberrhein.eu