4. Mai - 1. September 2019
Blauer Himmel über Baden. Ortsansichten des 19. Jahrhunderts von Johann Martin Morat
Augustinermuseum – Haus der Graphischen Sammlung
Ortsansichten des 19. Jahrhunderts von Johann Martin Morat: In zarten und doch leuchtend klaren Farben hat Johann Martin Morat Eindrücke seiner badischen Heimat eingefangen: Er war vom Schwarzwald über den Hochrhein bis ins Breisgau und ins Markgräfler Land unterwegs, aber auch am Bodensee und in der angrenzenden Schweiz.
Seine detailreichen Gouachen und aquarellierten Bleistiftzeichnungen geben Auskunft über die Bau- und Kulturgeschichte der Region. Mutter mit Kind, Zeichner, Jäger, oder Spaziergänger mit Fernrohr – kleine Figuren beleben Morats Werke und laden die Betrachter_innen ein, die Aussicht mit ihnen zu genießen.
Ab den 1820er Jahren waren im noch jungen Großherzogtum realistische Orts- und Landschaftsdarstellungen zunehmend populär. Nicht nur im Adel, sondern auch im aufstrebenden Bürgertum wuchs das Interesse an Geschichte und Lage des eigenen Wohnorts und man umgab sich zu Hause gerne mit entsprechenden Bildern. Morat war ein Meister dieser Gattung: Um die 90 Ortschaften, darunter auch Burgen, Klöster und Höfe, hat der „Merian Südbadens“ gezeichnet und koloriert. In romantischer Kulisse kommen seine sachlich naiven Gebäude besonders zur Geltung. Strahlendes Licht, das die Architektur gestochen scharf hervortreten lässt, und ein immer blauer Himmel prägen Morats Arbeiten und verleihen ihnen eine mediterrane Atmosphäre.