18. Februar 2017 – 5. Juni 2017
Susanne Kühn. Spaziergänge und andere Storys
Haus der Graphischen Sammlung – eine Ausstellung des Museums für Neue Kunst
Für die erste Ausstellung des Museums für Neue Kunst im Haus der Graphischen Sammlung hat die Künstlerin Susanne Kühn das Medium Graphik befragt. Mit einer neuen Werkreihe großformatiger Tuschezeichnungen zeigt sie ihre eigene Sichtweise auf die traditionelle künstlerische Gattung. Dabei wagt Kühn einen für sie als Malerin radikalen Schritt: Sie verzichtet auf jegliche Verwendung von Farbe. In der Reduktion auf Schwarzweiß entdeckt sie neue Bildmöglichkeiten und -themen: Es geht um Fragen des Mediums, der Identität und des künstlerischen Selbstverständnisses in einer absurden Bildwelt.
Ihre Zeichnungen tragen Titel wie „Ich bin Malerin und Du?“, „Das Format war zu klein“ oder „Es ist schwierig, einen rennenden Baum zu zeichnen“. Kühn spielt dabei mit den Konventionen des Gattungsbegriffs ‚Graphik‘, der häufig synonym mit ‚Arbeiten auf Papier‘ verwendet wird. Indem sie als Untergrund für ihre Tuschezeichnungen Leinwände nutzt, hinterfragt sie überlieferte Ordnungskategorien. Auch mit der Größe ihrer Zeichnungen sprengt Kühn das konventionelle Format graphischer Kunst.
Susanne Kühn, 1969 in Leipzig geboren, gilt als eine der renommiertesten Künstlerinnen im Bereich der gegenständlichen Malerei in Deutschland. Neben der Malerei ist für sie auch die Zeichnung ein wichtiges künstlerisches Medium. Eine Auswahl an farbigen aquarellierten Zeichnungen ist als eigene Werkgruppe in der Ausstellung präsent. Sie zeigen konstruierte Naturräume, in denen sich vegetabile und kristalline Formen begegnen.
Im Dialog der verschiedenen Zeichnungen erzählt die Ausstellung „Spaziergänge und andere Storys“ eine Geschichte der Möglichkeiten graphischer Kunst innerhalb des Werkes einer zeitgenössischen Künstlerin.