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Gestaltungsbeirat

Die neu gestaltete Pestalozzi Grundschule in Haslach.

Vor 30 Jahren noch eine Ausnahme, sind sie heute selbstverständlich: Rund 130 Gestaltungsbeiräte gibt es in der Bundesrepublik, die Städte und Gemeinden bei wichtigen Bauvorhaben beraten.

Als weisungsunabhängige Expertengremien begutachten sie die städtebaulichen, architektonischen und landschaftsplanerischen Qualitäten von Bauvorhaben. In ihren Stellungnahmen und Empfehlungen berücksichtigen sie besonders das Stadt- und Landschaftsbild und die städtebauliche Denkmalpflege.

Gestaltungsbeiräte wollen darüber hinaus mit ihrer Arbeit eine Steigerung der Planungs- und Baukultur erreichen, deren Akzeptanz in der Bevölkerung erhöhen und Fehlentwicklungen vorbeugen. Damit sind sie Baukulturvermittler, die sich für eine zielgerichtete und nachhaltige Stadtentwicklung stark machen.

Der Freiburger Gestaltungsbeirat wurde 2014 gegründet und hat seitdem rund 100 Bauvorhaben beraten. Er kommt fünf bis sechsmal im Jahr zu Beratungssitzungen zusammen.

Arbeitsweise

Der Gestaltungsbeirat prüft im Rahmen von fünf bis sechs eintägigen Sitzungen rund 20 bis 25 Bauvorhaben pro Jahr auf ihre städtebauliche, landschaftsplanerische und architektonische Qualität. Nach einem Ortstermin und einer interner Vorbesprechung am Vormittag haben die Bauherren die Möglichkeit, ihr Projekt am Nachmittag dem Beirat vorzustellen und mit ihm gemeinsam zu beraten. Anschließend erarbeitet der Beirat eine Stellungnahme mit Empfehlungen. In einzelnen Fällen kann er auch anregen, dass das Bauvorhaben nach der Weiterbearbeitung wieder vorgelegt wird. Um die Transparenz der Verfahren zu erhöhen, werden die Bauprojekte in öffentlicher Sitzung vorgestellt und diskutiert, sofern der Bauherr nicht widerspricht.

Die Stadt will die Bauprojekte bereits in einer sehr frühen Phase der Konzeptentwicklung in den Gestaltungsbeirat einbringen, sodass einerseits grundlegende Richtungsentscheidungen noch möglich sind und andererseits die Bauherrschaft die Anregungen noch umsetzen kann, ohne dass sich die Planung verzögert. Der Gestaltungsbeirat wird von städtischer Seite durch eine Geschäftsstelle unterstützt, die im Baurechtsamt angesiedelt ist. Damit soll eine zügige Abwicklung der nachfolgenden Verwaltungsverfahren garantiert werden. Die Geschäftsstelle wird geleitet von Ulrike Katarina Pelzer, Architektin (TU).

Neue Publikation

Anhand einzelner Projekte gewährt die neu erschienene Publikation einen Einblick in das Wirken des Freiburger Gestaltungsbeirats in der Zeit von 2014 bis 2022.

Die kostenlose Publikation ist im Beratungszentrum Bauen im Rathaus im Stühlinger, Fehrenbachallee 12, zu den bekannten Öffnungszeiten erhältlich. Bei Bedarf sendet die Geschäftsstelle gern weitere Exemplare zu oder unterstützt bei vertiefenden Fragestellungen.

Jetzt neu! Publikation ist im Beratungszentrum Bauen BZB erhältlich

Wissen

Mitglieder

Der Freiburger Gestaltungsbeirat setzt sich aus fünf Experten und Expertinnen auf den Gebieten Städtebau, Architektur und Landschaftsplanung zusammen.

Eine wichtige Voraussetzung für die Berufung ist es, selbst weder in Freiburg zu planen, noch zu bauen. Konkret muss sich deshalb der Wohn- und Arbeitssitz der Sachverständigen mindestens 50 Kilometer von Freiburg entfernt befinden. Diese „Abstandsregelung“ bringt die Vorteile der Außenperspektive und der größeren Unabhängigkeit mit sich. In Frage kommen daher auch Sachverständige aus dem benachbarten Ausland.

Für die konstruktive Arbeit im Beirat ist neben den fachlichen Qualifikationen auch die Fähigkeit entscheidend, sich mit Empathie, kommunikativem Geschick und Humor auf Menschen einzulassen. Diversität und Ausgewogenheit in Hinblick auf Alter und Geschlecht wird bei der Zusammensetzung des Beirats angestrebt.

Berufen werden die Beiräte von der Stadt Freiburg für die Dauer von drei Jahren, wobei eine einmalige Wiederwahl möglich ist. Im Anschluss bestimmen die Beiräte selbst, wer aus ihrer Mitte den Vorsitz und die Stellvertretung übernimmt.