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Klimaanpassungskonzept Handlungsfeld Regenwasser

Regenrückhalteteich
Retentions-Teich (Foto: Stadt Freiburg)
Tiefbeet entlang versiegelter Straße
Herausgeberin des Konzepts: Stadt Freiburg, Stadtplanungsamt (Bild: Stadt Freiburg /  berchtoldkrass space&options, bgmr Landschaftsarchitekten, Ingenieurgesellschaft Prof. Sieker)
Spielgeräte in Versickerungsmulde
Regenwasserkaskade in urbanen Quartieren (Bild: Stadt Freiburg /  berchtoldkrass space&options, bgmr Landschaftsarchitekten, Ingenieurgesellschaft Prof. Sieker)
Versickerungsmulde mit Bäumen neben Neubau
Maßnahmenpaket für den Typ „Heterogener Geschosswohnungsbau“ Schwammstadt (Bild: Stadt Freiburg /  berchtoldkrass space&options, bgmr Landschaftsarchitekten, Ingenieurgesellschaft Prof. Sieker)
Versickerungsmulde
Ausschnitt aus dem Konzeptplan Schwammstadt (Bild: Stadt Freiburg /  berchtoldkrass space&options, bgmr Landschaftsarchitekten, Ingenieurgesellschaft Prof. Sieker)

Mit dem Klimaanpassungskonzept für das Handlungsfeld Regenwasser (KLAK Wasser) folgt ein weiteres Planungswerkzeug für die klimaangepasste Stadt- und Landschaftsplanung der Stadt Freiburg. Seit 2019 bewährt sich das doppelt ausgezeichnete Klimaanpassungskonzept Hitze (KLAK Hitze). Doch die Wetterextreme des Klimawandels zeigen sich in Freiburg neben Hitze auch in längeren Trockenphasen und einer Zunahme von Starkregenereignissen. Regenwasser muss noch stärker als Ressource genutzt werden und auch gegen Starkregen ist vorzusorgen. Das Leitbild des KLAK Wasser gibt die Zielrichtung für eine klimaangepasste wassersensible Stadtentwicklung vor:

  • Den naturnahen Wasserhaushalt herstellen
  • Regenwasser als Ressource vor Ort sammeln und nutzen
  • Starkregenvorsorge als kommunale Gemeinschaftsaufgabe
  • Freiräume wassersensibel gestalten
  • Den Landschaftswasserhaushalt stärken, d.h. auch außerhalb der Stadt

Beispiele für Maßnahmen der Klimaanpassung („Schwammstadt-Maßnahmen“)

Tiefbeet entlang versiegelter Straße
Ein Tiefbeet im Straßenraum sammelt Regenabfluss (Richard-Künzer-Straße). (Foto: Stadt Freiburg)
Spielgeräte in Versickerungsmulde
Flache Mulden für zeitweise eingestautes Regenwasser können auch Spielflächen sein. (Foto: Stadt Freiburg)
Versickerungsmulde mit Bäumen neben Neubau
Vom Dach und den Wegeflächen der Staudinger Schule fließt Regenwasser in eine Versickerungsmulde. (Foto: Stadt Freiburg)
Versickerungsmulde
In offenen Gräben und Mulden verdunstet und versickert Wasser für einen naturnahen Wasserhaushalt in der Siedlung (Foto: Stadt Freiburg)

Klimaanpassung nutzt Kühleffekte durch die Verdunstung von Wasser und von Pflanzen zur Hitzeentlastung im urbanen Raum. Das Stadtgrün spielt dabei eine wesentliche Rolle. Dabei sind Pflanzen in der Stadt zunehmend auf zusätzliche Wasserversorgung angewiesen. Diese Verbindung von „grüner und blauer“ Infrastruktur ist ein wesentliches Merkmal der wassersensiblen Stadtentwicklung. Die Klimaanpassung der Stadt braucht eine klimawirksame Begrünung, offene Gewässer, oberflächennahe Regenwasserbewirtschaftung, sowie Rückhalteflächen für Regenwasser im Freiraum, an Gebäuden und auf Verkehrsflächen

Das bedeutet, dass auch Klimaanpassung Fläche braucht. Gleichzeitig liegt in der frühzeitigen Einbindung der Flächenansprüche für Klimaanpassung die große Chance, sie mit anderen Nutzungen multifunktional zu verbinden.

Klimaanpassungskonzept als Planungswerkzeug

Das Klimaanpassungskonzept Regenwasser ist als gesamtstädtisch-strategisches Planungswerkzeug methodisch und konzeptionell auf die Maßstabsebene der Bauleitplanung ausgerichtet. Als städtebauliches Entwicklungskonzept soll das KLAK Wasser in der Bauleitplanung und in städtebaulichen informellen Planungen, wie Rahmenplanungen und Wettbewerben, berücksichtigt werden. Da eine klimasensible Entwicklung auf allen Maßstabsebenen wichtig ist, gibt es auch Hinweise für die weiteren vielfältigen Planungsaufgaben der Stadt

Generell bezieht sich das KLAK Wasser sowohl auf den Siedlungs-Neubau als auch auf die Anpassung im Siedlungsbestand, die im Zuge der Innenentwicklung mit Nachverdichtung möglich wird.

Bausteine des Konzepts

Basierend auf gesamtstädtischen Analysen zu „Regenwasserbewirtschaftung“ und „Starkregengefährdung“ wurde für die Ziele des Leitbildes eine Konzeption entwickelt, die zwei Konzeptpläne und zwei Kataloge umfasst. Zwei Konzepte sind entstanden, weil es sowohl um den Normalregen geht als auch um den Starkregen als Ausnahmesituation. Das Konzept „Schwammstadt“ zielt darauf, den Normalregen verstärkt als Ressource in der Stadt zu nutzen anstatt als Abfluss abzuleiten. Das Konzept „Starkregenvorsorge“ in der Bauleitplanung hat den außergewöhnlichen Starkregen im Fokus und zielt auf die strategische kommunale Flächenvorsorge und die Aktivierung von Rückhaltepotentialen in Siedlung und Landschaft. Für die Umsetzung im Rahmen von Planungsaufgaben dienen ein Maßnahmenkatalog sowie ein Katalog mit Darstellungen und Festsetzungen für die Bauleitplanung.

Umsetzung und weitere Schritte

Das Klimaanpassungskonzept versteht sich in erster Linie als Fachkonzept für die planenden Ämter der Stadt Freiburg. Mit dem Gemeinderats-Beschluss vom März 2024 muss das Klimaanpassungskonzept Regenwasser als städtebauliches Entwicklungskonzept in allen formellen Verfahren der Bauleitplanung sowie bei der Zulassung von Vorhaben nach §§ 29 bis 35 BauGB berücksichtigt werden. Damit fließen die Belange der Klimaanpassung zwingend in die bauleitplanerische Abwägung ein. Somit werden die Ergebnisse auch in die Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes 2040 mit integriertem Landschaftsplan einfließen.

Auch in anderen flächenbedeutsamen Planungen wie städtebaulichen Rahmenplanungen und städtebaulichen Wettbewerben werden die Ergebnisse des Klimaanpassungskonzeptes Regenwasser berücksichtigt. Darüber hinaus werden sie in das kommunale Starkregenrisikomanagement und die gesamtstädtische Klimaanpassungsstrategie (Drucksache G-21/159 Ziffer 4) einfließen.

Kontakt

Stadtplanungsamt
Fehrenbachallee 12
79106 Freiburg
Telefon +49 761 2014101
Fax +49 761 2014199
BeratungsZentrum Bauen (BZB)
Fehrenbachallee 12
79106 Freiburg
Telefon +49 761 2014390
Fax +49 761 2014399

Auskunfts- und Beratungsdienst (BZB) rund um das Thema Bauen, Energie und Baurecht

Hier erhalten Sie Einsicht in Bebauungspläne.

Titelfoto: Stadt Freiburg / Seeger, Titelgrafik: Stadt Freiburg /  berchtoldkrass space&options / Geo-Net-Umweltconsulting