Die wichtigsten Fachbegriffe kurz erklärt

Lupe

Das ABC des FNP gibt Auskunft über wichtige Begriffe der Planungssprache.

Was ist ein Flächennutzungsplan? / Was stellt der FNP dar?

Infografik Bauleitplanung
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Der Flächennutzungsplan wird auch vorbereitender Bauleitplan genannt und ist ein zentrales Instrument der räumlichen Planung. Er gilt für das gesamte Stadtgebiet und stellt (gemäß § 5 Abs. 1 BauGB) die beabsichtigte Art der Bodennutzung für einen langfristigen Planungszeitraum nach den voraussehbaren Bedürfnissen der Gemeinde in den Grundzügen dar. Im kartografischen Flächennutzungsplan wird eine Vielzahl verschiedener Flächentypen dargestellt. Hier kann nachvollzogen werden, welche Flächen beispielsweise für Wohnen, Gewerbebetriebe, den Gemeinbedarf (wie z.B. Schulen), Grün- und Freiräume, die Ver- und Entsorgung oder den Verkehr vorgesehen sind.

Der Flächennutzungsplan ist in seinen Darstellungen nicht parzellenscharf: Flächen mit einer Größe von weniger als 5.000m² werden nicht gesondert dargestellt, sondern in die jeweils strukturbestimmende angrenzende Flächendarstellung miteinbezogen.

Was ist ein Landschaftsplan? Wenn es einen FNP geben wird, warum brauchen wir dann noch einen zusätzlichen Landschaftsplan?

Der Landschaftsplan ist das zentrale Planungsinstrument zur räumlichen Konkretisierung der Ziele und Grundsätze von Natur, Landschaft sowie landschaftsgebundener Erholung auf Ebene der Gemeinde. Seine Aufgaben und Inhalte sind im BNatSchG umfassend geregelt. Er hat die Aufgabe, die Landschaftsentwicklung einer Kommune naturverträglich und nachhaltig zu gestalten und trägt damit zur Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen bei (vgl. Drucksache G-19/245). Der LP 2040 qualifiziert den FNP 2040, indem er als grundlegende Entscheidungshilfe für eine nachhaltige, flächen- und landschaftsschonende Entwicklung dient. Der LP wird dabei als eigenständiges Planwerk im engen Dialog mit dem FNP erstellt. Die Ziele, Erfordernisse und Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege sind in der Abwägung nach § 1 Absatz 7 BauGB zu berücksichtigen und können als Darstellungen nach den § 5 BauGB in den FNP 2040 aufgenommen werden.

Warum brauchen wir in Freiburg einen neuen FNP?

In den vergangenen Jahren haben sich sowohl die sozialen und wirtschaftlichen als auch die umweltschützenden Anforderungen stark geändert: Die Lebensstile und Bedürfnisse der Gesellschaft verändern sich. Sie führen je nach Lebensphase zu individuelleren Anforderungen an Wohnraum und insbesondere das Wohnumfeld und das tägliche Mobilitätsverhalten. Somit nehmen beispielsweise auch die Funktionen, die Grün- und Freiflächen erfüllen sollen, kontinuierlich zu und der Nutzungsdruck führt zu einer notwendigen Mehrfachnutzung von Flächen (Multicodierung). Eine stärkere Nutzungsmischung in dafür geeigneten Siedlungsräumen stellt auch gewerbliche Betriebe, vor dem Hintergrund der begrenzten Flächenverfügbarkeit im Sinne des flächensparenden Gewerbebaus vor neue zu bewältigende Aufgaben. Dabei bleiben die Erhaltung der Biodiversität sowie die Anpassung an den Klimawandel und die Energiewende weiter drängende Herausforderungen.

Punktuelle Änderungen des FNP 2020 sind bei diesem Ausmaß im Sinne der nachhaltigen städtebaulichen Entwicklung der Gesamtstadt nicht mehr zielführend, da vermeintlich freie Flächen, die bislang ungenutzt und ohne erkennbare Funktion sind, nicht existieren und neue Wege der Mehrfachnutzung und Nachverdichtung im Siedlungsbau gefunden werden müssen (siehe Drucksache G-16/245). Damit der FNP seine stadtentwicklungspolitische Wirkung entfalten sowie seine strategische Funktion langfristig erfüllen kann, ist es erforderlich, dass das Planwerk im Zusammenhang mit dem LP aktuell ist, um die aktuellen und insbesondere die zukünftigen Bedarfe an Flächen im gesamtstädtischen Kontext abzubilden.

Im Fokus der Neuaufstellung steht die Frage: Wie entwickelt sich die Stadt Freiburg bis 2040 räumlich weiter und welche Veränderungen müssen wir aktiv steuern, um die Lebensqualität und das soziale Gleichgewicht in der Stadt zu stärken und erhalten?

Welche Bedeutung hat der FNP für mich als Bürger_in? Muss ich mich an die Vorgaben des FNPs halten?

Als vorbereitender Bauleitplan ist der Flächennutzungsplan verwaltungsintern bindend. Anders als beim Bebauungsplan lassen sich für Bürger_innen aus dem Flächennutzungsplan keine Rechtsansprüche ableiten. Im Gegensatz dazu sind die Bebauungspläne als verbindliche Bauleitpläne auch für Bürger_innen bindend. Bebauungspläne müssen aus dem Flächennutzungsplan entwickelt werden.

Welche planerischen Überlegungen und Gutachten fließen bei der Aufstellung des Flächennutzungsplans ein?

Eine Übersicht aktueller Konzepte und Grundlagen des Stadtplanungsamtes für den FNP 2040 mit integriertem LP finden Sie hier: Fachkonzepte

Wer kann schon 20 Jahre in die Zukunft schauen?

Der neue Flächennutzungsplan 2040 ist eine Planung für die Stadt von übermorgen. Eine sichere Vorhersage der Zukunft ist natürlich nicht möglich. Dennoch muss Zukunft geplant und die Weichen müssen gestellt werden. Und deshalb muss die Stadtplanung sich die Fragen stellen: Welche Veränderungen können auf die Stadtgesellschaft bis zum Jahr 2040 zukommen?

Warum müssen wir soweit in die Zukunft schauen?

Freiburg steht vor vielfältigen Herausforderungen, die zu wachsenden Nutzungsansprüchen und Konflikten bei den verfügbaren Flächen führen: zum Beispiel Bevölkerungswachstum, demografische Veränderungen, Mangel an bezahlbarem Wohnraum, wirtschaftliche Dynamik, ein sich verändertes Mobilitätsverhalten, Energiewende, Belange von Natur und Landschaft.

Die Flächenverfügbarkeit ist in Freiburg sehr begrenzt, da derzeit keine freien, ungenutzten Flächen verfügbar sind.  Und deshalb muss die Stadt sich die Fragen stellen: Wie können wir mit dem Flächennutzungsplan (FNP) 2040 frühzeitig die Weichen stellen, um die Stadt weiterzuentwickeln und Freiburg zu bleiben? Um den neuen FNP gut aufstellen zu können, werden vorher Zukunftsszenarien gebildet. Mit diesen soll ein breites Spektrum möglicher Zukunftsentwicklungen aufgezeigt werden, indem gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Chancen und Herausforderungen speziell für die Stadt Freiburg kritisch analysiert werden.

Die Frage, wie zusätzliche Flächen für unterschiedliche Nutzungen möglicherweise gefunden werden müssen, bedeutet daher immer, dass andere Nutzungen eingeschränkt oder ausgeschlossen werden.

Im Ergebnis kann dies aber auch bedeuten, dass Flächen vermehrt mehrfach genutzt werden müssen, indem  mehrere verträgliche Nutzungen nebeneinander bestehen

Wer macht das überhaupt?

 Das Team des Flächennutzungsplans 2040 besteht aus den städtischen Mitarbeiter_innen des Stadtplanungsamtes.

Wie kann man sich weiter informieren?

Per Mail: Mit einem Newsletter zum Flächennutzungsplan 2040 informiert das Stadtplanungsamt der Stadt Freiburg über den Entwicklungsprozess und alle Veranstaltungen.

Auf dieser Website: Wie liefen die Zukunftsforen? Aktuelle Informationen zu den kommenden Schritten, was lief bisher und welche Veranstaltung stehen als nächstes an mehr...