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Thema
ZEITENWENDE
Die Globalisierung erscheint heute vor allem als technische und
wirtschaftliche Verflechtung, die keineswegs zu einer Universalisierung
der Werte geführt hat. Die Vorstellung einer konsensuellen
Weltgesellschaft erwies sich als illusionär. Unterschiedliche Prioritäten
artikulieren sich nicht nur zwischen verschiedenen Gesellschaften,
sondern auch innerhalb der europäischen Nationen und selbst
zwischen zwei Ländern, die sich so nahe stehen wie Frankreich und
Deutschland.
Die 6. Deutsch-Französischen Kulturgespräche Freiburg denken
unter dem Titel »Zeitenwende. Wertewandel in Deutschland und
Frankreich« über diese (neuen) Verwerfungen nach. Sie widmen sich
zunächst der philosophischen Frage der Werte in einer säkularisierten
Gesellschaft (»Parallelgesellschaften und ‚Leitkultur’«), dann der
Frage nach den adäquaten wirtschaftlichen Wegen, um die Errungenschaften
des Sozialstaates zu wahren (»Ökonomischer Patriotismus
und globaler Neoliberalismus«), und schließlich dem Problem der
sozialen Desintegration (»Soziale Ausgrenzung und bildungspolitisches
Versprechen«).
Die kritische Reflexion über das Erbe der Vergangenheit, aber
auch die interessenfreie Diagnose der Gegenwartsgesellschaft
zählen zu den Kernaufgaben der Universität. Die diesjährigen Kulturgespräche
verstehen sich so auch als ein Beitrag zum 550 -jährigen
Jubiläum der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. |
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