Sitzungen des Gestaltungsbeirats

TOP 3: Neubau einer Kindertagesstätte sowie zweier Wohnhäuser im Neubaugebiet Gutleutmatten (West)

Magdalena-Gerber-Straße 3 | Haslach

Bauherr: Freiburger Stadtbau GmbH

Planverfasser: Horbach Architekten GmbH, Freiburg

Protokoll

Die Entwurfsverfasser folgen den Vorgaben des Bebauungsplans und entwickeln ein spannendes Gebäudeensemble, das einen Kindergarten, ein auf mehreren Ebenen verteiltes Wohnen und ein kleines Ladengeschäft aufnimmt.


Für die weitere Planung gibt der Gestaltungbeirat folgende Empfehlungen:
1. Die Lage der Zufahrtsrampe in die Tiefgarage liegt zu sehr prominent in Verlängerung der Einmündung in das Quartier und sollte überprüft werden.
2. Die Erschließung des Kindergartens durch den Hof vorbei an den verglasten Fassaden der Gruppenräume könnte zu Einschränkungen in der Nutzung der Kindertagesstätte führen und sollte mit dem Betreiber intensiv diskutiert werden.
3. Die Behandlung der Fassaden wäre zu überarbeiten mit dem Ziel, eine Einheit aus dem Gesamtensemble zu schaffen und somit die Wirkung der Gesamtform zu stärken. Die derzeit vorgesehene strikte Trennung der Fassaden zwischen der Kita und dem Wohnen führt zu einem additiv wirkenden heterogenen Erscheinungsbild. Die Behandlung der Fensteröffnungen wäre ebenso zu beruhigen und in den Gesamtkontext des Gebäudeensembles zu stellen.
4. Die Materialität der Fassaden sollte dringend überarbeitet werden. Die Ausbildung eines Sockels aus Holz und den aufgesetzten Wohnbauten aus Putz kann nicht überzeugen. Vor dem Hintergrund der geplanten Fassadenbehandlung angrenzender Neubauten sollte die Materialität prinzipiell überprüft werden. Wichtig wird es sein, dass die Wertigkeit des Kindergartens samt Wohnen ihren Ausdruck auch in der Oberflächenqualität findet.
5. Die Ausgestaltung des Freiraums ist durch einen qualifizierten Freiflächengestaltungsplan sicher zu stellen. Gerade im Hinblick auf den schon beschriebenen möglichen Zielkonflikt zwischen Erschließung und Kinderspiel.


Aus Sicht des Gestaltungsbeirats ist der frühe Zeitpunkt der Planung sehr erfreulich, weil hierdurch die wichtige Einrichtung zeitgleich mit der Bebauung des gesamten Areals erstellt werden kann.


Insgesamt zeigt der Beitrag bereits ein hohes Potential für eine qualitätsvolle Realisierung. Dies ist insbesondere an den schönen handwerklich präzisen Modellen erkennbar, die die räumliche Idee gut erklären.


Der Gestaltungsbeirat bedankt sich bei der Bauherrschaft und den Architektenkollegen für die sehr detaillierte Vorstellung des Projektes und bittet im Zuge der weiteren Bearbeitung um eine erneute Vorlage.