Reichtum und Macht - Eisenzeit
Wie hat sich das Leben der Menschen in der Eisenzeit verändert und welche Geschichten erzählen ihre Hinterlassenschaften? Antworten geben international bedeutende archäologische Funde zur Eisenzeit in Südbaden.
Die Menschen, die von Griechen und Römern als „Kelten“ oder „Gallier“ bezeichnet wurden, hinterließen wahre Schätze: Herausragend ist die älteste Glasschale nördlich der Alpen, die als Grabbeigabe in Ihringen am Kaiserstuhl in die Erde gelangte – ein aus dem Orient importiertes Trinkgefäß, zur damaligen Zeit wertvoller als Gold.
Das Prunkgrab aus Kappel am Rhein ist als begehbare Kammer inszeniert. Die hier bestattete Person bekam von ihren Zeitgenossen eine fürstliche Ausstattung: Einen vierrädrigen Wagen, neun Trinkeimer aus Bronze sowie ein 1,10 Meter hohes Bronzegefäß. Die Prunkgräber zeigen sehr anschaulich, wie die Beherrschung des neuen Werkstoffes Eisen die damalige Welt veränderte.
Die Arbeitsteilung und die gesellschaftlichen Unterschiede verstärkten sich. Einzelnen gelang es, sehr reich zu werden. Befestigte Höhensiedlungen waren Ausdruck ihrer Macht und ihres Schutzbedürfnisses. In diesen regionalen Zentren entwickelte sich ein florierendes Kunsthandwerk mit charakteristischem Stil: Schmuck mit Pflanzen- und Maskenmotiven, Tierfiguren, Glasperlenketten und Gewandspangen mit Korallen- oder Glaseinlagen. Eine genaue Vorstellung der ersten stadtartigen Siedlungen veranschaulicht den Besucherinnen und Besuchern eine raumhohe Wandgrafik in der Ausstellung.