Neuer Bus am Tuniberg
Das ändert sich mit dem Fahrplanwechsel der VAG
Mit dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember geht für die Menschen in den Tunibergorten ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung: Die neue Linie 32 verbindet Munzingen, Tiengen, Opfingen und Waltershofen und schafft über Umkirch an der Paduaallee Anschluss an die Straßenbahn-Linie 1.
Der neue 32er-Bus ist das "große Highlight" des Fahrplanwechsels, erklärte Oliver Benz, einer der beiden VAG-Chefs. Die Querspange am Tuniberg wurde schon lange von Fahrgästen und Ortschaftsräten gefordert – jetzt kommt sie im 30-Minuten-Takt. Im Rückblick machte Benz aber keinen Hehl daraus, dass das abgelaufene Jahr ein sehr schwieriges war. "Wir sind unseren eigenen Ansprüchen nicht gerecht geworden." Ursachen waren Personal- und Fahrzeugmangel, bedingt durch Krankheitswellen und Unfälle, außerdem viele Baustellen, die die VAG-Fahrzeuge zu Umwegen zwangen. Zumindest beim Personal sei aber "Licht am Ende des Tunnels". Weil die VAG die Einstiegshürden gesenkt hat und mittlerweile der Pkw-Führerschein ausreicht, waren 2023 schon über 80 Neueinstellungen beim Fahrpersonal zu verzeichnen – 2022 waren es nur 36.
Besser keidelbaden
Außer am Tuniberg, wo die vor einem Jahr eingeführte Schnellbuslinie 37 sehr gut angenommen wird und deswegen im Angebot bleibt, gibt es im Wesentlichen Detailverbesserungen, wie VAG Cheffahrplaner Maximilian Grasser ausführte. Neu ist beispielsweise der dichtere Takt zum Keidelbad, das ab sofort auf jeder Fahrt der Linie 34 angesteuert wird. Dadurch gibt es hier alle 15 bis 30 Minuten einen Anschluss. Auch der 14er-Bus, Freiburgs meist frequentierte Buslinie, bekommt einen dichteren Takt auf seinem Weg durchs Industriegebiet Haid. Das Industriegebiet Nord bekommt mit Zusatzfahrten durch die Robert-Bunsen-Straße besseren Anschluss.
Verschwinden wird die Linie 31 – aber nur auf dem Papier: Sie fährt künftig als Regionalbuslinie 700 des Unternehmens Tunibergexpress. In den östlichen Randlagen weitet die VAG das „on demand“-Angebot aus. Wer in Kappel-Neuhäuser wohnt, kann jetzt auch den Abholservice per Telefon (AST) nutzen, wenn die Buslinie 17A nicht fährt.
Umlandtaxis auf der Kippe
Der mit Großraumtaxen betriebene Nachtverkehr für Städte und Gemeinden des Umlands, die nicht Teil der Stadt Freiburg sind, bleibt auch nach dem Fahrplanwechsel zunächst bestehen. Allerdings gibt es derzeit in vielen Gemeinden die Diskussion, ob dieses Angebot aufrechterhalten wird. Hintergrund sind deutliche Fahrpreiserhöhungen beim Taxigewerbe bei zugleich sinkenden Nutzendenzahlen seit der Corona-Pandemie. „Ende Dezember bekommen wir eine Rückmeldung, dann schauen wir weiter“, sagte Oliver Benz. Unverändert gut ist die Auslastung beim Freiburger Nachtverkehr. "Wenn die Stusie-Bar zumacht, sind die Bahnen in die Innenstadt voll", so Benz.
VAG setzt auf "E"
Was sich seit über einem Jahrhundert als Treibstoff bei der Straßenbahn bewährt hat, macht immer häufiger auch den Bussen Beine: Strom. Stephan Bartosch, die andere Hälfte im VAG-Vorstand, schilderte, dass der Ausbau der E-Bus-Flotte weiter voranschreitet. Zu den bereits vorhandenen 23 Fahrzeugen des polnischen Herstellers Solaris kommen jetzt sechs neue, bei denen der Stern auf der Front prangt. 25 Daimler-Busse sind insgesamt geordert – wenn die geliefert sind, fahren zwei Drittel der Flotte dieselfrei und geräuscharm. Das freut die Anwohnenden, von denen es großes Lob für die leisen Riesen gebe, so Bartosch. Auch in der Werkstatt sind die Strombusse beliebt – weil sie verglichen mit den Diesel-Brüdern sehr wartungsarm sind.
Wenig Baustellen 2024
Insgesamt stehen die Zeichen also gut für ein entspanntes Jahr 2024. Lediglich zwei etwas größere Baumaßnahmen stehen auf dem Programm, einmal auf der Kaiserbrücke, außerdem auf der Vaubanlinie – in den Sommerferien. Details dazu gibt die VAG Anfang des Jahres bekannt.