19. Mai – 23. September 2018
Im Raum meiner Imagination. Julius Bissier und Ostasien
Ausstellungshalle im Augustinermuseum – eine Ausstellung des Museums für Neue Kunst
Tuschemalerei, Farbholzschnitte, Teekeramik und philosophische Schriften des Zen-Buddhismus und des Daoismus: Die Kunst und Kultur Ostasiens war für den in Freiburg geborenen Künstler Julius Bissier (1893–1965) eine bedeutende Inspirationsquelle. Er eignete sich Material und Technik an, griff Motive und Schriftbilder auf. Die Ausstellung „Im Raum meiner Imagination. Julius Bissier und Ostasien“ geht diesen Spuren nach. Zu sehen sind über hundert Werke Bissiers, Tuschen und Eiöltempera, Ölgemälde, Monotypien und Keramiken, neben Originalen aus Ostasien. Besucherinnen und Besucher sind eingeladen, offensichtliche und versteckte – und mitunter auch spekulative – Analogien zu entdecken.
Den Beginn für Bissiers Auseinandersetzung mit Ostasien markiert eine Begegnung: Im Jahr 1919 lernte der junge Künstler den Sammler und Kunstverständigen Ernst Grosse (1862–1927) und dessen aus Japan stammende Frau Yasu (1890–1947) kennen. Durch Grosses Sammlung kam Bissier mit originalen Kunstwerken aus Japan und China in Kontakt und griff diese Impulse in seinem künstlerischen Schaffen auf. Hochkarätige Originale, die Grosse zusammengetragen hat, sind auch in der Ausstellung zu sehen. Für Bissier, der sich seit den 1930er-Jahren vor allem mit der Tusche und der Kalligraphie auseinandersetze, war Ostasien Anregung und Reibungspunkt zugleich.
Internationale Bekanntheit erlangte Bissier erst in den späten 1950er-Jahren. 1958 wurde ihm eine große Retrospektive in Hannover gewidmet. In dieser Zeit erfuhren der Zen-Buddhismus und die ostasiatische Kalligraphie große Aufmerksamkeit außerhalb Ostasiens – vor diesem Hintergrund wurden nun auch Bissiers Arbeiten, insbesondere seine Tuschen, neu bewertet und besonders geschätzt.